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Geschichtliche Entwicklung

Bereits bei der Gründung der Deisenhofer Wehr wurde eine Spritzenmannschaft mit einem Spritzenmeister eingerichtet. Daraus ist zu schließen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Löschmaschine existierte. Beim ersten verzeichneten Brand 1884 waren 5 Wehren mit 5 Spritzen vor Ort. Nur 3 davon wurden eingesetzt, vermutlich konnte nicht ausreichend Wasser hergeschafft werden. Insgesamt wurden 30 Meter Schläuche verwendet, ein Ansaugen aus dem Bach war noch nicht möglich. Der Brand wurde von 130 Mann bekämpft!

Noch deutlicher wird der Wassermangel beim nächsten Brand im Jahr 1888 beim Anwesen Kaltenegger. Wohl wegen der großen Entfernung zum Bach konnte nur eine Spritze eingesetzt werden, vier standen in Reserve. Fast alle Helfer waren mit der Heranschaffung von Wasser beschäftigt. Es wurde aus dem Bach geschöpft und in Fässern, meist Odelfässer, transportiert. Bei der Druckspritze mussten 6 Männer gleichzeitig pumpen. Der Kraftverschleiß war so hoch, dass alle 10 Minuten die Mannschaft abgelöst wurde. Auch die im Jahre 1902 angeschaffte neue Saug-/Druckspritze änderte daran nichts. Sie brachte wohl eine Fortschritt im Druck und damit in der Reichweite des Wasserstrahls, er lag bei ca. 4-5 Meter Höhe. Dies reichte jedoch nicht zur Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung, per Leiter musste der Angriffstrupp bis zur Dachkante hochsteigen.

Ein großer Fortschritt waren deswegen die motorisierten Pumpen. Im Jahre 1947 erwarb die Gemeinde für 250 Reichsmark eine Motorspritze. Ähnlich unserer Rasenmähern, warf man über einen Seilzug den Motor an. Einmal gestartet, lief das Gerät hervorragend, nur durfte nicht abgestellt werden. Ein erneuter Start im warmen Zustand war problematisch. In den Jahren 1953 und 1954 erfuhr der Motor jeweils eine Generalüberholung. Die zweite Pumpe, die dann ca. 1965 beschafft wurde, war technisch wesentlich ausgereifter und robust. Sie hatte bereits eine Kurbel zum Starten und erfüllte ihre Funktion bis ins Jahr 1996.

Die Alarmierung erfolgte früher durch Trompetensignal und Läuten der Kirchenglocken. Erst im Juli 1976 wurde auf dem Schulhaus eine Sirene installiert. Hierzu gibt eine kleine Anekdote aus dem Jahr 1975.

Hydranten gibt es seit 1960, dem Beginn der Rieswasserversorgung und dem Ausbau der Innerortsstraßen.

Bis zum Erwerb des Gerstmayr-Anwesens in den 50er Jahren waren die Gerätschaften der Wehr in einem kleinen Anbau am Zehntstadel untergebracht. Er befand sich zwischen den jetzigen Anwesen Brixler und Willer. Nachdem für 4500 Mark im neuen Gebäude der Gemeinde Deisenhofen auch ein Schlauchturm errichtet worden war, wurde im Jahr 1958 umgezogen.

Seit dem 125jährigen Bestehen sind über 350 Personen im Stammbuch der Wehr verzeichnet. Etwa die Hälfte davon leistete über 25 Jahre ihren Dienst.