Skip to main content

Fahrzeugeinweihung 2003

Anlässlich der Einweihung des Fahrzeuges TSF erlebte die Freiwillige Feuerwehr Deisenhofen am 28. September 2003 mit geladenen Gästen und der Bevölkerung von Deisenhofen einen grossartigen Festtag. Obwohl es am Morgen noch regnete lockerte es am Vormittag immer mehr auf und am Nachmittag zeigte sich sogar die Sonne. Somit waren alle Rahmenbedingungen gegeben für ein erfolgreiches Gelingen.

Zahlreiche Mitglieder der umliegenden Feuerwehren mit Fahnenabordnung konnte die Feuerwehr Deisenhofen zum Gottesdienst begrüssen. Neben dem Patenverein FFW Höchstädt waren die Feuerwehren Sonderheim, Oberglauheim und Schwennenbach anwesend. Auch die Fahnenabordnung des Schützenvereins Eichenlaub und der Landjugend fanden sich ein. Nach dem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche in Deisenhofen fanden sich zahlreiche Besucher auf den Platz vor dem Feuerwehrgerätehaus ein, um den Festzug zu begrüssen. Empfangen wurde der Festzug von der Kindergartengruppe, die mit einem Lied die Weihe eröffnete. Anschliessend erfolgte die Segnung des Fahrzeuges durch Pfarrer Marko Cvitkusic, der ebenso die Statue des heiligen Florians segnete, ein Geschenk von Herrn Fischer von der Firma Fischer aus Dinkelscherben.

Danach begrüsste Frau Bürgermeisterin Hildegard Wanner die anwesenden Gäste und übergab Kommandant Franz Kapp den Schlüssel zum Fahrzeug. Dieser bedankte sich in einer Ansprache im Namen der Feuerwehr und wies darauf hin, dass die Einsatzbereitschaft des Fahrzeuges nur durch kontinuierliches Üben gewährleistet ist. Es sprach dannach Herr Kleinle von der Firma Zoller, der sich für den erteilten Auftrag bedankte und der Feuerwehr einen Gutschein zur ersten Inspektion des Fahrzeuges überreichte. Herr Fischer richtete ebenso seinen Dank an die Feuerwehr Deisenhofen aus und entschuldigte Herrn Furtner von der Firma Furtner und Ammer, der wegen einer Erkrankung nicht kommen konnte. Kreisbrandrat Ludwig Häußler gratulierte der Feuerwehr Deisenhofen zu dem Fahrzeug und wies auf die Notwendigkeit einer gut ausgerüsteten und einsatzbereiten Wehr hin.

Vorstand Heribert Zengerle bedankte sich im Anschluss bei allen Anwesenden und wies noch einmal auf den harten Weg hin, der zur Beschaffung des Fahrzeuges gegangen werden musste. Sein besonderer Dank ging hierbei an den anwesenden Altbürgermeister von Höchstädt Gerhard Kornmann, der die Feuerwehr bei der Beschaffung des Fahrzeuges massgeblich unterstützt hat. Anschliessend lud er alle anwesenden Gäste ein, mit der Feuerwehr Deisenhofen zu feiern. Diese Einladung wurde auch sehr gerne angenommen und der Saal im Schützenverein war bald voll besetzt.

Es folgte ein Frühschoppen und im Anschluss gab es Mittagessen. Auf dem Hof vor dem Gerätehaus konnten Interessierte das neue Fahrzeug begutachten. Auch der ausrangierte Hänger TSA und die alte Feuerwehrspritze fanden viel Zulauf. Für die Kinder wurden ebenfalls Spiele angeboten, die von ihnen auch mit Begeisterung angenommen wurden. Am Nachmittag gab es mit dem Drehleiterfahrzeug der FFW Dillingen einen weiteren Höhepunkt des Festes und die Gäste hatten die Möglichkeit, Deisenhofen von Oben zu betrachten.

Am Nachmittag wurde noch Kaffee und Kuchen angeboten. Langsam ging das Fest seinem Ende zu und nach und nach wurde auch schon an das Aufräumen gedacht. Nachdem auch das geschafft war feierte die Feuerwehr mit allen Helfern noch eine kleine Nachfeier.

Hier ein Auszug aus dem Festprogramm:

09.30 Uhr Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Deisenhofen mit Fahnenabordnungen der Vereine
10.30 Uhr Festzug von der Kirche zum FW-Gerätehaus
Fahrzeugweihe, Ansprachen von Bürgermeisterin H. Wanner und Vorstand H. Zengerle, Liedbeitrag der Kindergarten-Kinder
11.00 Uhr Frühschoppen
11.30 Uhr Mittagsessen
14.30 Uhr Kaffee und Kuchen

Das 125jährige Jubiläum im Jahr 2001

Am 26. und 27. Mai 2001 feierte die Freiw. Feuerwehr Deisenhofen ihr 125jähriges Bestehen. Aufgrund der großen Anzahl der Feuerwehr-Jubiläen im Landkreis, wurde das Fest in kleinerem Rahmen gehalten. So stellte das Busunternehmen Kraus freundlicherweise die Bushalle zur Verfügung, die festlich geschmückt in eine Festhalle verwandelt wurde.

Hier ein Auszug aus dem Festprogramm:

Samstag, 26. Mai Bieranstich, Festabend mit Ehrungen und Holzsägewettbewerb
Sonntag, 27. Mai Totenehrung und Festgottesdienst in der Festhalle, Unterhaltungsnachmittag, Festausklang

Fahnenweihe im Jahr 1981

Im Rahmen der 900-Jahr-Feier der Stadt Höchstädt sollten sich auch die Ortsteile mit Festen beteiligen. Nachdem das 100jährige Gründungsjubiläum recht gut verlief, beschloss man aus dem Erlös eine Vereinsfahne anzuschaffen. Der Höchstädter Vereinsreferent und Landtagsabgeordnete Josef Grünbeck war Schirmherr, die Feuerwehr der Stadt übernahm die Patenschaft. Die Fahnenweihe wurde wieder mit einem mehrtägigen Festbetrieb gebührend gefeiert.

Hier ein Auszug aus dem Festprogramm:

Freitag, 15. Mai Bieranstich, Abend der Vereine und Betriebe
Samstag, 16. Mai Weihe des neuen Löschfahrzeuges des Patenverein Höchstädt, Festabend, bayerischer Bierabend
Sonntag, 17. Mai Festgottesdienst, Großer Festumzug, Tanz im Festzelt
Dienstag, 19. Mai Bunter Abend der Kreis- und Stadtsparkasse mit PS-Gewinn-Auslosung

Das 100jährige Jubiläum im Jahr 1977

Wegen der zahlreichen Feuerwehrfeste in den Jahren 1975/76 in der Umgebung, wurde das Jubiläum erst 1977 mit einem 3-tägigen Fest gefeiert.

Hier ein Auszug aus dem Festprogramm:

Freitag, 13. Mai Bunter Abend, Abend der Betriebe
Samstag, 14. Mai Festabend mit Ehrungen
Sonntag, 15. Mai Festgottesdienst, Festumzug, Festausklang mit Tanz

Das 75jährige Jubiläum im Jahr 1950

Am 9. September 1950 feierte die Wehr das 75jährige Gründungsfest. Als Gäste konnten Abordnungen der Wehren aus Steinheim (9 Mann mit Gerät), Mörslingen (10 Mann) und Lutzingen (10 Mann) bereits vormittags begrüßt werden. Die Feuerwehren Höchstädts (mit T 28) und Dillingens (mit L215) kamen am Mittag hinzu. Von der Feuerwehr-
führung waren Kreisbrandinspektor Dietrich Josef, Rieß Max (KBM Dillingen) und Burger Karl (KBM Schabringen) anwesend.

Hier ein Auszug aus dem Festprogramm:

5:30 Weckruf mit Musik und Salutschießen
8:00-9:00 Abholung der Gastvereine am Ortseingang mit Musik
10:00 gemeinsamer Gottesdienst
11:00 Heldenehrung mit Kranzniederlegung
ab 11:30 Mittagstisch im Gasthaus Gumpp
13:00-14:30 Schauübung der Freiwilligen Feuerwehr Deisenhofen
14:30-16:30 Einsatzübung der Wehren Deisenhofen, Steinheim und Höchstädt
16:30 Vorbeimarsch und Ehrung für 25-, 40- und 50-jährige Dienstzeit
19:00 gemütliches Beisammensein bei Tanz und Unterhaltung

Die Feuerwehr im 3. Reich

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten kehrte auch bei den Feuerwehren ein neuer Ton ein. Schon 1934 wurden keine Wahlen mehr durchgeführt, der Gemeinderat bestimmte Vorstandschaft und Funktionsträger des Vereins. Zunächst änderte sich nicht viel, fast alle früher gewählten Personen wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Nach ein paar Jahren kam das Führerprinzip immer deutlicher hervor. Die Bezeichnung des "Kommandanten" hatte ausgedient, jetzt gab es den vom Landrat ernannten "Wehrführer". Der Übungsbetrieb wurde militarisiert, die sog. Apelle auf Sonntag, genau zum Zeitpunkt des Gottesdienstes verlegt. Zwar sind anfangs im guten Einvernehmen zwischen Bürgermeister, Kommandant und Pfarrer diese Anordnungen umgangen worden, doch setzte sich gegen Kriegsbeginn das Nazi-Regime auch in unserem Ort durch. Die Wehren sollten "Polizeihilfstruppen" werden, der oberste Chef war der SS-Reichsführer Heinrich Himmler. Selbst ältere Aktive mussten Formalausbildung mitmachen, was selbstverständlich nicht immer Zustimmung fand. Quertreiber hatten Repressalien zu befürchten, im einfachsten Fall war es eine Vorladung beim Gauleiter, doch reichten die Druckmittel bis zur Einberufung zum Kriegsdienst.

Die Inspektionen wurden ab 1941 jährlich durchgeführt. Dabei sprach man der Wehr immer Lob aus, nur im Jahr 1944 findet sich der Vermerk:

"Der ständige Kommandowechsel wirkte auch bei der Freiw. Feuerwehr Deisenhofen ungünstig. Die Mannschaft leistete ihr Möglichstes."

Der Großteil der Wehrmänner war zwischen 1939 und 1945 im Felde, deswegen wurden um 1942 auch etwa 10 Frauen im Alter von ca. 20 Jahren zum Dienst verpflichtet. Im Unterschied zu den männlichen Kollegen war ihre Ausbildung nicht militärisch, sondern auf Sanitäts-, Rettungs- und Löschdienste beschränkt. Zu einem Alarmeinsatz der Gruppe kam es nicht.

Außer den Inspektionen sind keine Aufzeichnungen aus dieser Zeit mehr vorhanden. Die alten Feuerwehrbücher wurden nicht weiter geführt, sondern neue angelegt. Diese Unterlagen sind in den Wirren der Besatzungszeit verloren gegangen oder vernichtet worden. Die amerikanische Militärregierung löste die Wehren auf und erst 1946 konnte im Ort die alte freiwillige Feuerwehrtradition wieder fortgeführt werden.

Geschichtliche Entwicklung

Bereits bei der Gründung der Deisenhofer Wehr wurde eine Spritzenmannschaft mit einem Spritzenmeister eingerichtet. Daraus ist zu schließen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Löschmaschine existierte. Beim ersten verzeichneten Brand 1884 waren 5 Wehren mit 5 Spritzen vor Ort. Nur 3 davon wurden eingesetzt, vermutlich konnte nicht ausreichend Wasser hergeschafft werden. Insgesamt wurden 30 Meter Schläuche verwendet, ein Ansaugen aus dem Bach war noch nicht möglich. Der Brand wurde von 130 Mann bekämpft!

Noch deutlicher wird der Wassermangel beim nächsten Brand im Jahr 1888 beim Anwesen Kaltenegger. Wohl wegen der großen Entfernung zum Bach konnte nur eine Spritze eingesetzt werden, vier standen in Reserve. Fast alle Helfer waren mit der Heranschaffung von Wasser beschäftigt. Es wurde aus dem Bach geschöpft und in Fässern, meist Odelfässer, transportiert. Bei der Druckspritze mussten 6 Männer gleichzeitig pumpen. Der Kraftverschleiß war so hoch, dass alle 10 Minuten die Mannschaft abgelöst wurde. Auch die im Jahre 1902 angeschaffte neue Saug-/Druckspritze änderte daran nichts. Sie brachte wohl eine Fortschritt im Druck und damit in der Reichweite des Wasserstrahls, er lag bei ca. 4-5 Meter Höhe. Dies reichte jedoch nicht zur Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung, per Leiter musste der Angriffstrupp bis zur Dachkante hochsteigen.

Ein großer Fortschritt waren deswegen die motorisierten Pumpen. Im Jahre 1947 erwarb die Gemeinde für 250 Reichsmark eine Motorspritze. Ähnlich unserer Rasenmähern, warf man über einen Seilzug den Motor an. Einmal gestartet, lief das Gerät hervorragend, nur durfte nicht abgestellt werden. Ein erneuter Start im warmen Zustand war problematisch. In den Jahren 1953 und 1954 erfuhr der Motor jeweils eine Generalüberholung. Die zweite Pumpe, die dann ca. 1965 beschafft wurde, war technisch wesentlich ausgereifter und robust. Sie hatte bereits eine Kurbel zum Starten und erfüllte ihre Funktion bis ins Jahr 1996.

Die Alarmierung erfolgte früher durch Trompetensignal und Läuten der Kirchenglocken. Erst im Juli 1976 wurde auf dem Schulhaus eine Sirene installiert. Hierzu gibt eine kleine Anekdote aus dem Jahr 1975.

Hydranten gibt es seit 1960, dem Beginn der Rieswasserversorgung und dem Ausbau der Innerortsstraßen.

Bis zum Erwerb des Gerstmayr-Anwesens in den 50er Jahren waren die Gerätschaften der Wehr in einem kleinen Anbau am Zehntstadel untergebracht. Er befand sich zwischen den jetzigen Anwesen Brixler und Willer. Nachdem für 4500 Mark im neuen Gebäude der Gemeinde Deisenhofen auch ein Schlauchturm errichtet worden war, wurde im Jahr 1958 umgezogen.

Seit dem 125jährigen Bestehen sind über 350 Personen im Stammbuch der Wehr verzeichnet. Etwa die Hälfte davon leistete über 25 Jahre ihren Dienst.

Gründung 1875

Wörtlich heißt es im ersten Dienstbuch der Deisenhofer Wehr:

"Die freiwillige Feuerwehr Deisenhofen wurde auf Anregung des Herrn Bezirksfeuerwehrvertreter Zenetti aus Lauingen von den unterfertigen Bürgern der Gemeinde Deisenhofen am 14. August 1876 gegründet. Die Mannschaft wurde aufgrund der Satzungen des bayerischen Landesfeuerwehrverbandes in 3 Züge und zwar: in einen Steigerzug, in einen Spritzenzug und in einen Zug Ordnungsmannschaft eingeteilt. Hierauf wurde zur Chargenwahl geschritten und fiel dieselbe auf:

1. Joh. Heinle, Bürgermeister als Vorstand
2. Ulrich Hausmann, Oekonom als Commandant
3. Niklas Göger, Zimmermeister als Zugführer der Steigermannschaft
4. Josef Jung, Oekonom als I. Zugführer der Spritzenmannschaft
5. Mathias Saur als II. Zugführer der Spritzenmannschaft
6. Caspar Heisler als III. Zugführer der Spritzenmannschaft
7. Anton Veh als Spritzenmeister